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Hr. Krüger und seine Münzen
Die Geschichte einer rundum gelungenen Auftragssuche

Ende 1997 sah es wirklich ein wenig düster aus mit der Statistik unseres Such- und Bergedienstes (damals waren wir noch Mitglieder von Mythos e.V.). Im Sommer hatten wir es nicht geschafft, einem recht solventen Auftraggeber aus Thüringen eine Bronzestatue wieder zu beschaffen, auch mehrere auf hessischem Boden verlorene goldene Ringe wollten ganz einfach nicht wieder auftauchen, eine Suche im Frankfurter Waldstadion war eigentlich eher als netter Sonntagsausflug zu werten und der darauf folgende Auftrag im Oktober entpuppte sich als Versuch eines Kleingartenvereines den Verlauf eines Starkstromkabels unter der Erde zu ermitteln.

Echt tolle Sache !

Dementsprechend war die komplette Truppe zu dieser Zeit immer etwas demotiviert, wenn die Sprache auf die berühmten Aufträge kam.

Es wurde etwas geortet Dann im Dezember 1997 kontaktierte uns ein Mann aus der Nähe von Limburg über das INTERNET. Er fragte nach der Möglichkeit, bei uns "ein Metallsuchgerät auszuleihen". Nun, da ein Normalsterblicher nicht jeden Tag ein solches Gerät benötigt, fragten wir uns natürlich nach dem Verwendungszweck.

Andy rief den Mann zurück und nach einiger Zeit und Geduld kam folgende Geschichte zum Vorschein:

Es ging um eine Münzsammlung, die die Mutter unseres Auftraggebers (nennen wir ihn Hr. Krüger) in den Siebziger Jahren auf dem eigenen Grundstück vergraben hatte. Leider war die alte Dame nun bettlägerig und zum Pflegefall geworden, doch hatte sie wohl unserem Hr. Krüger noch vorher verraten können, wo in etwa die Sammlung ungefähr liegen sollte. Hr. Krüger maß der ganzen Sache vorerst keine allzu große Bedeutung bei, zumal der Garten genau in diesem Teil mehr einem Urwald glich und damit schlecht begehbar war.

INTERNET sei Dank: Irgendwann landete Hr. Krüger aber auf unserer damaligen Internetseite und ihm war nun klar, daß es andere Möglichkeiten gab, wieder an die Münzen heranzukommen, außer eigenhändig und schweißtreibend den kompletten Garten umzugraben.

Wir waren uns schnell handelseinig:
Da schaut doch was hervor? Die rechtliche Lage war eindeutig und ein paar Münzen in geringer Tiefe zu finden, sollte kein Problem für uns sein. Auch war keine große Anfahrt nötig, also erklärten wir uns bereit, ihm gegen eine kleine Spende in die Vereinskasse den Gefallen zu tun. Herr Krüger hatte auch gegen eine Veröffentlichung der Geschichte im Internet nichts einzuwenden.

Leider mußten wir uns dann doch noch bis April 1998 gedulden und noch einiges in Telefonate und Überzeugungsarbeit investieren, bis wir (Jens, Sascha, Björn, Phillipe, Andy) uns an einem bewölkten Samstag mit dem vorsichtigen Hr. Krüger in seinem Heimatstädtchen treffen konnten. Mensch.. ist das spannend. Hr. Krüger hatte inzwischen den entsprechenden Teil des Garten von Büschen, Hecken und sonstigen Wegversperrern gesäubert. Das Gelände war nun gut begehbar, nur die 20m hohe Tanne mit ihren starken Wurzeln und der angrenzende Hochspannungsmast bereitete uns bei erstem Hinsehen ein wenig Kopfzerbrechen.

Nun gut, wir ließen uns nicht entmutigen und legten los. Zum Einsatz kam Saschas Fisher CZ-6 und Wallis TM-808 von White's. Nach nur ca. 10 Minuten Suche war Sascha sicher, das entsprechende Signal geortet zu haben. Andy begann vorsichtig zu graben, während die anderen mit gezückten Photoapparaten ringsum standen. Nach nur 3 Schaufelstichen riß der Spaten etwas Plastikfolie herauf. Vorsichtig wurde nun mit den Händen nachgegraben.

Und da lagen sie plötzlich vor uns und sahen aus, wie vor ein paar Tagen erst vergraben:

KRÜGERRAND !!!

Familie Krügerrand - alles goldige Kerlchen 16 satte, gutgewachsene, schwere und uns golden anblinzelnde Krügerränder.

Die Freude war natürlich groß und die Kameras klickten für Einzelbilder, Gruppenbilder, Bilder vom Aushub, mit Münzen ohne Münzen, auf jeden Fall war die Stimmung klasse.

Welch ein gelungener Auftrag !!!

Der finanzielle Aspekt war übrigens für unseren Auftraggeber auch nicht zu verachten, schließlich hatten wir ihn mit unserer Aktion in kürzester Zeit mal eben um schlappe 10.000 (in Worten: zehntausend) Märker reicher gemacht. Ein Krügerrand

Auch die Mythos-Vereinskasse erhielt nun die versprochene Spritze und so konnte sich unser "Such- und Bergedienst" nach nur einer 1 Stunde Arbeit wieder in Bewegung setzen und in einem ortsansässigen Restaurant (McDonalds wo sonst?)die gelungene Suche feiern.

Alles in allem: Rundum gelungen! Eine Auftragssuche, klein, aber wie aus dem Bilderbuch und......kein Ärger mit Archäologen oder dem Denkmalschutzgesetz!!!

Warum kann das nicht jeden Tag so sein...???





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